Vereinschronik

1898
Der hiesige Obst- und Gartenbauverein wurde am 23. Oktober 1898, im Rahmen eines Vortrags des Herrn Obstbaulehrers Deigendesch über Anpflanzen und Pflege der Obstbäume, in einer von Lehrer Zimmermann stellvertretend geleiteten landwirtschaftlichen Versammlung mit 48 Mitgliedern gegründet.

Am 27. November 1898 war die 1. Vereinsversammlung mit Beschluss der vorgeschlagenen Statuen und Wahl der Vorstandschaft. Mitgliederzahl: 66 Personen.

1899
Abhaltung des ersten Gartenfestes, Pflanzung von 221 Obstbäumen, Obstschützer werden benannt zur Überwachung der in Vier Bezirke aufgeteilten Obstgärten. Der Zentner Mostobst kostet 2,50 Mark.

1901
Anschaffung eines Dörrofens um 154,44 Mark

1903
Der Verein unterstützt mit 15 Mark Anizet Deuringer, Musiker, zur Ausbildung als Baumwart.

1904
Kauf einer Baumspritze für 23 Mark. In den Jahren von 1899 bis 1904 Teilnahme bei Obstausstellungen in Hechingen, Betra, Dettingen und Haigerloch.

1907
Es wurden bis zu Jahr 1907 insgesamt 1339 Bäume gepflanzt. Herr Blocher machte für den Verein 10 Meisenkästen (5 Mark). Für die angepflanzten Bäume erhielt der Verein eine Staatsbeitrag von 336 Mark. 22 Vorträge wurden bis zum Jahr 1907 abgehalten. Der Mitgliederstand betrug 133 Personen. Kauf einer Saftpresse für 49 Mark.

1914
Der Krieg ist im August ausgebrochen, der Vorstand ruft auf zur Sammlung von Holunderbeeren für die Lazarette. Die Frau des Vorsitzenden verarbeitet das vom Sturm abgerissene Obst zu Marmelade für die Lazarette Imnau und Sigmaringen. Kauf einer Baumspritze für 56 Mark. Mostobst kostet 10 Mark, Tafelobst 15 bis 18 Mark.

1908 bis 1918
1076 gepflanzte Bäume, Staatsbeihilfe 270 Mark.

1918
Mostobst kostet 35 Mark, Tafelobst bis 100 Mark. Teilnahme an Obstprämierungen in Betra, Haigerloch und Imnau.

1919
Resümee einer 20-jährigen Tätigkeit: 35 Vorträge, 2415 Bäume gepflanzt, Zuschuss 605 Mark, 152 Mitglieder

1924
Verwendung von Obst-Karbolineum (Pflanzenschutz)

1925
Anwendung von Kunstdünger im Obstbau

1928
Kauf einer Beerenmühle für 103 Mark, Klebegürtel.

1933
Am 01. Dezember 1933 erfolgte eine Obstbaumzählung bei 270 obstbaumhaltenden Haushaltungen mit folgendem Ergebnis: tragfähige Apfelbäume 1881, nicht tragefähige 1374, zusammen 3255, tragfähige Birnbäume 611, nicht tragefähige 303. Obstbäume insgesamt: 4169

1936
Erstmals wurde eine größere Menge Karbolineum (400 kg) verspritzt. Am 22. Oktober verstarb Rechner Fritz Briegel.

1937
Laut der Polizeiverordnung wurde das Ausputzen, Reinigen und das Bespritzen mit Karbolineum angeordnet. Erwerb der neuen Baumspritze 675 Reichsmark. Rekordobsternte.

1938
Sommerliche Wärme im März darauf folgt im April winterliches Wetter mit -6°C bis -8°C. Am 27. Dezember 1938 verstarb Hauptlehrer Zimmermann.

1940
Die Deutschen müssen auf ausländisches Obst, wie Südfrüchte verzichten. Der Winter 1940/1941 war sehr streng. Rehe und Hasen richteten beträchtlichen Schaden an Bäumen an.

1942
Die Reichsregierung verlangt mehr Obsterzeugung. Das Obst ist wichtiges Volksnahrungsmittel.

1943 bis 1945
Es fanden keine Versammlungen mehr statt, wegen Einsatz aller Kräfte im Krieg oder in wichtigen Betrieben.

1946
Das Kassenbuch wurde trotz der angeordneten Auflösung von Johann Gfrörer weitergeführt. Mitglieder 81, Beitrag 81 Reichsmark.

1947
Am 13. Juli im Gasthaus Krone kam es zur Neugründung mit 32 Mitgliedern. Neuer Vorsitzender Altbürgermeister Brendle.
Das Kassenbuch verzeichnet 93 Mitglieder. Der Beitrag betrug 2 Mark. Kreisbaumwart Krauter hielt zwei Vorträge über Obst- und Gartenbau.

1948
Nach der Umwandlung von Reichsmark in DM verblieben bei der Darlehenskasse noch 26,31 DM als Kassenbestand. 89 Mitglieder.

1954
Teilnahme an der großen landwirtschaftlichen Kreisschau in Hechingen, 1. Preis für Johann Gfrörer, 2. Preis für August Briegel.

1956
Generalversammlung des Kreisobstverbandes Hechingen im Gasthaus Adler in Empfingen.

1958
60-Jährige Jubiläumsfeier des Obstbauvereins.

1960
Kurz vor der Obsterne vernichtete ein Hagelschlag einen großen Teil des Obstes. Freunde lasst den Mut nicht sinken, wir brauchen kein Wasser trinken (Rebmann, Schriftführer).

1967
Anregung des Kreisverbandes eine Teilnahme an der Dorfverschönerung lehnt der Verein aus finanziellen Gründen ab. Anschaffung eines Sprühgeräts zum Preis von 485,00 DM.

1971
Schriftführer Rebmann bittet um seine Amtsenthebung mit der Begründung, wenn schon immer das Roden alter Baumbestände empfohlen wird, so ist auch hier eine Jungbestellung keineswegs fehl am Platze.
Der Verein zählt 60 Mitglieder, 3 Ehrenmitglieder, Kassenbestand: 1.293 DM
Vorstand Josef Brendle weist darauf hin, dass sich der Verein bei der zu erwarteten Flurbereinigung um eine Zuteilung eines Gebiets bemühen müsse.
Johann Gfrörer wird Ehrenmitglied des Landesobstbauverbandes.

1977
Das Flurbereinigungsamt ist grundsätzlich bereit, Grundstücke für eine Obstanlage auszuweisen. Als Bewerber haben sich 48 Personen gemeldet.

1978
Nach Abschluss des Meldetermins haben sich 86 Personen für eine Gemeinschaftsanlage mit Eigentumsgrundstücken eingetragen. Für eine Freizeitanlage im Täle gab es 2 Bewerber
Die Versammlung beschließt den Eintrag in das Vereinsregister.
Der Verein hat jetzt 88 Mitglieder

1980
Die Entscheidung für den Bau der Obstanlage am Fischinger Weg ist von 63% der Bewerber beschlossen worden. Für eine Gerätehütte waren 92%. 85% wollten keinen Wasseranschluss.

1982
Es wurde ein Plan für die gewählte Anlage erarbeitet.
Die Vereinssatzung wurde ergänzt.

1983
Es wurde beschlossen, dass jeder Bewerber 24 Std. Eigenleistungen erbringen muss. Zur Abgrenzung der Gemeinschaftsanlage wurde ein 900 m langer Wildschutzzaun errichtet und sind 50 Hochstämme und 2000 Sträucher gepflanzt worden. Dies alles in ca. 500 Stunden Eigenleistungen. Von der Flurbereinigung wurden die Wege hergestellt und die Grundstücke vermessen.

1984
Der Obst- und Gartenbauverein wird in das Vereinsregister des Amtsgerichts Horb eingetragen. An der Generalversammlung am 01. Mai 1984 wurden die 54 Gartengrundstücke den Teilnehmern zugelost. Gartenbauingenieur Crämer informierte über empfehlenswerte Obstsorten.
Die Einweihung der Anlage erfolgte am 22/23. September.
Am 17. November haben die einzelnen Eigentümer ca. 700 Bäume gepflanzt.

1985
Erstes Grillfest in der Gartenanlage und Inbetriebnahme der Brunnenanlage. Anleitung zum Erziehungsschnitt vom Kreisfachberater.

1987
Veredelungsaktion. Besuch der Wertungskommission „Gärten im Städtebau“.

1989
Beginn mit dem Bau des Geräteschuppens.

1990
Fertigstellung des Geräteschuppens mit einem begrünten Dach. Vorstellung des Geräteschuppens im Rahmen einer Hocketse.

1991
Josef Hellstern wird zum 1. Vorsitzenden gewählt.

1993
Besuch der internationalen Gartenausstellung (IGA)-Expo in Stuttgart.

1994
Besuch der Landesgartenschau in Bad Dürrheim. Instandsetzung der Wege in der Obstanlage.

1997
Herbert Gaus wird zum 1. Vorsitzenden gewählt. Austritt aus dem Landesverband Baden-Württemberg.

1999
Feier des 100jährigen Vereinsjubiläums

2006
Erstmalige Teilnahme am Sommerferienprogramm der Gemeinde Empfingen

2018
Besuch der Landesgartenschau in Lahr

2021
Philipp Müller wird zum 1. Vorsitzenden gewählt.